Saskia Sassen: Migration in einer begrenzten Welt (english)
Rednerin: Saskia Sassen (Professorin für Soziologie und Wirtschaftswissenschaft, Columbia University, New York)
Veranstaltung: "Grenzenlos? Migration in einer begrenzten Welt"
Ort: Berlin
Datum: 2. September 2013
Veranstalter: Brot für die Welt, Justitia et Pax, Caritas International, Medico International, Südwind
Das Zusammenwirken von Migration und Entwicklung ist eine Herausforderung für die Demokratie. Die weltweiten Flucht- und Migrationsbewegungen sind eine Reaktion auf eine Globalisierung, die an den Ressourcen und Märkten des Südens, nicht aber an seiner Bevölkerung interessiert ist.
Im Zeitalter der Globalisierung beobachten wir restriktivere Grenzziehungen und Abschottung territorialer und politischer Räume gegen Migrantinnen und Migranten. Während Waren und Kapital unbegrenzt zirkulieren, wird menschliche Mobilität bewusst eingeschränkt. Grenzkontrollen, Richtlinien, Gesetze und Verordnungen formalisieren und beschränken Freizügigkeit, verhindern Migration und schaffen damit unterschiedliche Rechtsstandards für Bevölkerungsgruppen innerhalb von Staaten.
Saskia Sassen, Professorin für Soziologie und Wirtschaftswissenschaft an der Columbia University in New York, ordnet das Phänomen weltweiter Migration in ihrem Vortrag in einen größeren Kontext ein. Was meinen wir, wenn wir von der Migrantin und dem Migranten sprechen? So wird gerne vergessen, dass Migranten auch immer Staatsbürger sind und als solche Rechte haben. Der Umgang mit Migranten in Aufnahmeländer ist dagegen oftmals der von Rechtslosen.
Sassen beobachtet, dass nicht nur Migranten, sondern zunehmend alle Staatsbürger an Rechten verlieren. Die Ausweitung moderner Überwachungssysteme seitens der Nationalstaaten, ein Phänomen, das Sassen schon vor den Enthüllung um den amerikanischen Geheimdienst NSA untersucht hat, stellt jeden Bürger unter Generalverdacht.
Weitere Informationen:
http://www.brot-fuer-die-welt.de
http://www.saskiasassen.com/